So berechnet man den Unternehmenswert!

Zahlreiche Wege, ein Ziel - Manchmal steht man vor der Qual der Wahl. Soll man ein Unternehmen veräußern oder es doch weiterführen. Viele Gründe sprechen sowohl für als auch wider. Bei der Entscheidung eines Verkaufs ist es jedoch enorm wichtig, über den Firmenwert genau bescheid zu wissen. Es existieren eine Reihe von geeigneten Bewertungsansätzen, von denen viele allerdings zu primitiv und einfach gestrickt sind. Man sollte sich der Komplexität dieses Themas bewusst sein, schließlich weist ein Unternehmen in der Regel viele Konten und durchaus unübersehbare Verstrickungen auf. Bloße Kennzahlen, aus denen sich ein bestimmter Wert ablesen lassen soll, sind deshalb kritisch zu überdenken.

Darum braucht man den Unternehmenswert

Wie eingangs bereits erwähnt, ist das Vermögen einer Firma insofern von Bedeutung, als dass man dadurch Kenntnis über die Geldsumme nach einem potenziellen Verkauf erhält. Man braucht aber nicht immer von der gesamten Veräußerung des Objektes ausgehen. So können auch einzelne Bestandteile outgesourct werden, wie zum Beispiel im Falle einer unprofitablen Sparte. Im Gegenzug ist der Unternehmenswert auch dann unerlässlich, wenn man an eine Akquisition denkt. Diese Vorgehen sind oftmals bei großen Konzernen und Aktiengesellschaften zu beobachten. Hier wären Fehler in der Berechnung durchaus schwerwiegend, weshalb nur absolute Profis ans Werk gelassen werden sollten. Des Weiteren spielt der Wert auch bei möglichen Erbschaften und Schenkungen eine gewisse Rolle, da nur durch die Ermittlung die im Testament vorgesehenen Anteile ausgeschüttet werden können. Zuletzt hat der Unternehmenswert auch Einfluss auf den Aktienhandel sowie bei der Abfindung ausscheidender Gesellschafter.

Schwierigkeit einer Berechnung

Die Feststellung des Wertes ist stets eine Mischung aus quantitativen Faktoren und kann von Fall zu Fall differieren. Ein absolut objektives Ergebnis ist daher nicht möglich, da immer subjektive Entscheidungen mit einfließen. Während A den Wert eines Gegenstandes beispielsweise auf 10000€ beziffert, schätzt ihn B gar auf 12000€. Diese Diskrepanzen werden sich nie gänzlich aufheben. Einzig und allein gängige Methoden, die nun Anklang finden sollen, können Abhilfe schaffen. Einen ersten Anhaltspunkt können Rechner zum Unternehmenswert berechnen geben.

Das Ertragswert-Verfahren

In diesem Fall wird die Zukunft mit einbezogen. Künftig erwartete Einnahmen werden also durch den Diskontsatz dividiert. Dieser Zinssatz wiederum berücksichtigt, wie viel mit einer herkömmlichen Geldanlage verdient hätte werden können, sofern es zu keinem Verkauf gekommen wäre.

Das EBIT-Verfahren

In diesem Falle wird der Jahresgewinn mit einem vorher festgelegten Faktor multipliziert. Der Multiplikator seinerseits setzt sich aus Berechnungen hinsichtlich der jeweiligen Branche sowie der internen Verschuldung zusammen. Ein Beispiel veranschaulicht die Methode. Ein Unternehmen ist 1000000€ wert, wenn es einen Gewinn von 100000€ verbucht und mit einem Faktor von 10 multipliziert wird. Generell gilt, dass ein höherer Faktor darauf hinweist, dass die Firma innerhalb der Peer Group eine dominierende Rolle einnimmt.